[03.07.2021] Vom 1. bis zum 3. Juli 2021 fand an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die Tagung "Europa (neu) erzählen. Narrative und performative (Re-)Konstruktionen eines Europa in der Krise" statt. Die hybrid durchgeführte Veranstaltung war die zweite Konferenz des internationalen Netzwerks zu einer Performativen Politischen Theologie für Europa (PPThE). Veranstaltet wurde das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Treffen im Altmühltal vom Lehrstuhl für Theologie in den Transformationsprozessen der Gegenwart und dem Zentrum Religion, Kirche, Gesellschaft im Wandel (ZRKG) in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Freiburg/Br. sowie mit der Deutschen Sektion der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie. Die Wissenschaftler*innen, die aus ganz Europa und aus den USA angereist bzw. digital zugeschaltet waren, befassten sich mit Erzählungen und Vollzügen, mit denen Europa beschrieben, inszeniert oder kritisiert wird. Re- und De-Konstruktionen Europas wurden auf ihre politische und theologische Dimension hin befragt.
Europa befindet sich in einer tiefen Krise, so die Ausgangsthese der von Prof. Dr. Martin Kirschner und den Mitarbeiter*innen seines Lehrstuhls organisierten Tagung. Zwischen dem „unpolitischen“ Gestus eines „alternativlosen“ Regierens im Ausnahmezustand und Protestbewegungen, die auf Feindbilder und Verschwörungstheorien, auf identitäre Strategien und Populismus zurückgreifen, spitzt sich die Frage nach einer politischen Erneuerung Europas zu. Welche Narrative und symbolischen Inszenierungen konstituieren den öffentliche Raum in Europa? Kann der belastete Name „Europa“ über koloniale und imperiale Logik hinausweisen?
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[17.06.2021] Unter dem Titel „Haltung zeigen! Spiritualität als Leitlinie für alle Seelsorgenden“ organisierten und leiteten Dr. Florian Kleeberg (Theologe und Fortbildungsreferent in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Generalvikariat des Bistums Münster) und Prof. Dr. Ulrich Engel OP (Institut M.-Dominique Chenu Berlin, Phil.-Theol. Hochschule Münster / Campus für Theologie und Spiritualität Berlin) am 15./16. Juni 2021 eine digitale Fortbildung für pastorale Mitarbeiter*innen des Bistums.
Spiritualität beweist sich nicht im gewissenhaften Vollzug frommer Rituale, nicht in der Kunst geistlicher Akrobatik oder in Anstrengungen zur meditativen Selbstertüchtigung. Vielmehr verwirklicht sich christliche Spiritualität zuerst und zutiefst in einem „absichtslosen Dasein“ (Madeleine Delbrêl). So gesehen ist Spiritualität vor allem eine Haltung. Aus der heraus gilt es zu leben: Aufmerksam für gesellschaftliche Entwicklungen, für unsere Mitmenschen (besonders die Verletzbarsten unter ihnen) und für uns selbst – und in all dem für Gottes Spur.
Die Augsburger Kirchenrechtlerin Sabine Demel plädiert darüber hinaus für eine „priesterliche Identität der Kirche“ (Herder Korrespondenz Spezial, April 2018, S. 46 bis 49). Wenn diese ekklesiologische Charakterisierung stimmen sollte, dann würde für alle Kirchenmitglieder und damit auch für die Mitarbeitenden in der Seelsorge ohne Ausnahme gelten: Spiritualität ist eine priesterliche!
Eine solche These wirft brisante persönliche und theologische Fragen auf, die im Rahmen des zweitägigen Online-Seminars in Kleingruppen und im Plenum sehr engagiert diskutiert wurden: Was genau macht eine „priesterliche“ Spiritualität nichtordinierter Seelsorgerinnen und Seelsorger aus? Wie kann ich in meinem pastoralen Alltag eine resiliente Haltung des absichtslosen Daseins inmitten der vielfältigen und stressbehafteten Anforderungen entwickeln? Wie können Priester, Diakone, Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten priesterlich-spirituell leben, ohne in Gefahr zu geraten, klerikalistisch zu werden? Welche Haltung muss sich in einer Kirche, die ihre Pastoralmacht in den Bereichen Sexualität und Spiritualität massiv missbraucht hat, (öffentlich) zeigen?
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[09.06.2021] Die stetig wachsenden Kirchenaustrittszahlen sind in den vergangenen Monaten gerade in der katholischen Kirche noch einmal angestiegen. Wenn man danach fragt, was viele Katholik*innen bewegt aus der Kirche auszutreten, zeigen sich eine vielschichtige Situation und sehr unterschiedliche Gründe. Um diesen Gründen auf die Spur zu kommen, vor allem aber um über Haltungen und Strategien zu debattieren, wie diesem Trend begegnet werden kann, lud das Erzbistum Hamburg (Grundlagenreferat Kirche in Beziehung) am 8. Juni 2021 zu einer digitalen Diskussionsveranstaltung ein. Bei dem öffentlichen Treffen, das zugleich Teil einer Fortbildung für pastorale Mitarbeiter*innen des norddeutschen Erzbistums war, ging es vor allem um die Frage, wie eine Kirche aussehen könnte und müsste, die Menschen heute zum Verbleib einlädt.
Prof. Dr. Ulrich Engel OP (Institut M.-Dominique Chenu Berlin / Philosophisch-Theologische Hochschule Münster / Campus für Theologie und Spiritualität Berlin) plädierte in seinem einleitenden Vortrag für eine "Kirche mit offenen Rändern in Bewegung". Seinen Impuls zu neuen Wegen der Kirchenentwicklung griff die Hamburger Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Dr. Melanie Leonhard MdHB, auf und reflektierte Situation und Erwartung an die Kirchen aus dezidiert (sozial-)politischer Perspektive. Sehr bald schon weitere sich die Diskussion zwischen Engel und Leonhard in das digitale Auditorium hinein. Hier spielte nicht zuletzt die Suche nach konkreten fluiden Formen kirchlichen Lebens bei gleichzeitigem Selbstbewusstsein um die Verwurzelung in der eigenen Taufe eine Rolle. Kontrovers wurde die Frage beantwortet, ob und wie eine solchermaßen bewegte Gestalt ekklesialer Praxis in einer hierarchisch tradierten Kirchenverfassung überhaupt realisierbar sei.
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